Vortrag über die jüdische Arbeiterbewegung

Sie organisierten Streiks, stritten für den Sturz des Zaren und setzten sich gegen Pogrome zur Wehr: Ende des 19. Jahrhunderts war im Russischen Reich eine Bewegung jüdischer Arbeiter entstanden, deren Stärke Zeitgenossen bewunderten und die maßgeblichen Anteil an der Gründung der revolutionären Parteien Russlands hatte.

Die jüdische Arbeiterbewegung nahm sich nicht nur des sozialen Elends der Frühindustrialisierung an. Sie kämpfte zugleich für die Rechte der jüdischen Minderheit, die massiver Diskriminierung ausgesetzt und beständig von Gewalt bedroht war. Die Lösung sahen die jüdischen Sozialisten in der demokratischen Revolution statt der Auswanderung - und damit wurden sie zu energischen Gegnern der entstehenden zionistischen Bewegung und insbesondere der arbeiterzionistischen Parteien. Doch Streit gab es auch mit Lenin, der den jüdischen Sozialisten Nationalismus vorwarf.

Einen kurzen Höhepunkt der Macht erlebte der Bund in der Revolution von 1905, von Bedeutung war er auch im Polen der Zwischenkriegszeit. Sein Einfluss allerdings war weitreichender und hat das moderne Israel wie auch die Sowjetunion nachhaltig geprägt.

Vortrag und Diskussion am 11. Januar 2018, 20 Uhr, im IKUWO Greifswald

Aktionswochen gegen Antisemitismus 2017

Nahezu zeitgleich mit der Präsentation des Berichts des Unabhängigen Expertenkreis Antisemitismus veröffentlichte die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern eine Antwort auf eine kleine Anfrage bzgl. antisemitischer Übergriffe in Mecklenburg-Vorpommern. Die Statistik zeigte für 2016 einen neuen Höchstwert: 39 antisemitisch motivierte Straftaten, die bei den Ermittlungsbehörden angezeigt und von den Ermittlungsbehörden als antisemitisch eingestuft wurden. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen. Trotz mind. 3 antisemitischer Straftaten pro Monat in Mecklenburg-Vorpommern fristet der Themenkomplex „Antisemitismus“ noch immer ein Nischendasein. Antisemitismus ist jedoch ein gesamtgesellschaftliches Problem, wie auch der Bericht des Expertenkreises konstatierte.

Umso notwendiger erscheint es uns in Mecklenburg-Vorpommern das Thema konsequent zu bearbeiten und immer wieder aufs Tableau zu heben, so dass eine kritische Auseinandersetzung mit Antisemitismus im Alltag möglich ist.

Die landesweiten Aktionswochen gegen Antisemitismus Mecklenburg-Vorpommern finden dementsprechend vom 06. November bis 19. November 2017 statt und sind eine Veranstaltungsreihe des Bund deutscher PfadfinderInnen M-V und context e.V.

Inhaltlich breit aufgestellt, stehen insbesondere der ländliche Raum und jugendliche Treffpunkte im Fokus der Veranstaltungsreihe. Die Veranstaltungen werden im Rahmen der bundesweiten Aktionswochen gegen Antisemitismus der Amadeu Antonio Stiftung und des Anne Frank Zentrums organisiert.

Ausführliche Informationen gibt es auf der eigens eingerichteten Website unter http://aktionswochen-mv.de/.

Vortrag: Der arabisch-israelische Konflikt. Ursachen, Dimensionen, Folgen

15. November, Jacobikirche Greifswald, 18 Uhr

Die Auseinandersetzung zwischen Israelis, Palästinensern und den arabischen Staaten währt schon fast ein Jahrhundert, und die Region hat eine Vielzahl von Kriegen, Ausschreitungen und Anschlägen gesehen. Doch die Unterschiedlichkeit der Konflikte, der Akteure und ihres Mit- und Gegeneinanders ist nicht unüberschaubar. Der genauere Blick auf die Interessen und das Handeln der beteiligten Gruppen kann erkennbar machen, warum bis heute eine endgültige Einigung zwischen Israelis, Palästinensern und arabischen Staaten unmöglich geblieben ist.

Veranstaltungsreihe über die Mordserie des NSU in Rostock

Die Mordserie des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) beschäftigt auch sechs Jahre nach der Selbstenttarnung der rechtsterroristischen Gruppierung Öffentlichkeit, Politik und Justiz in Deutschland und Mecklenburg-Vorpommern. Unter großem Interesse nähert sich die unmittelbare juristische Aufarbeitung im Prozess gegen die mutmaßlichen Mitglieder und Unterstützer der Gruppe in München ihrem vorläufigen Ende. In Mecklenburg-Vorpommern unterdessen hat die Auseinandersetzung mit der Einrichtung eines Unterausschusses in diesem Frühjahr erst begonnen; weiterhin wird über die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses gestritten. Und in Rostock stellen sich Fragen nach der Aktualität rechter Gewalt wie auch nach Perspektiven des Gedenkens, nachdem Stadt und Zivilgesellschaft im Februar 2014 ein Mahnmal für das dortige Mordopfer des NSU eingeweiht haben.

Vortrag über die Mordserie und die Hintergründe des Nationalsozialistischen Untergrunds
25. Oktober 2017, 19 Uhr, Café Median Rostock

Filmvorführung 6 Jahre, 7 Monate und 16 Tage – Die Morde des NSU, anschließend Podiumsgespräch mit den Filmemachern und Fachreferenten
26. Oktober 2017, 19 Uhr, Lichtspieltheater Wundervoll Rostock

Eine Veranstaltungsreihe des Bund Deutscher PfadfinderInnen MV in Kooperation mit dem Lichtspieltheater Wundervoll, dem AStA der Universität Rostock und context e.V.

Veranstaltungsreihe über Rostock-Lichtenhagen

Zum 25. Jahrestag des Pogroms von Rostock-Lichtenhagen im August 1992 stellen wir in diesem Sommer zusammen mit dem Bund Deutscher PfadfinderInnen MV zahlreiche Veranstaltungen auf die Beine. Eine Vortragsreihe gibt dabei Auskunft über die Hintergründe der Gewalt, über Rassismus und Antiziganismus, über die Zuspitung der Lage um die Flüchtlingsunterkunft in Lichtenhagen, über die Eskalation der Gewalt und die widersprüchliche Aufarbeitung im Anschluss und in den folgenden Jahrzehnten.

Bildungsangebote beim Alternativen Jugendcamp 2017

Auch in diesem Jahr sind wir wieder beim Alternativen Jugendcamp auf dem Fusion-Gelände in Lärz dabei. Für Interessierte sind wir mit zwei Vorträgen am 29. Juli am Start:

Mord verjährt nicht! Der Auschwitz-Prozess in Neubrandenburg
Seit mehreren Jahren wird gegen das frühere SS-Mitglied Hubert Z. wegen seiner Tätigkeit in Auschwitz ermittelt und verhandelt. Der Prozess in Neubrandenburg gestaltet sich jedoch äußerst schwierig. Wir informieren über die historischen Hintergründe, die Ermittlungen und den Prozessverlauf.

Rostock-Lichtenhagen im August 1992
Im Sommer 2017 jährt sich zum 25. Mal das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen. Der Vortrag gibt einen Überblick über die Ereignisse von 1992, über Rassismus, Antiziganismus, rechte Gewalt und über die Frage der Aufarbeitung.

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