Zwischen Weltverschwörungswahn und Israelhass. Antisemitismus und Judenfeindschaft in der Gegenwart: Vortrag in Wismar

16. April 2019 | 19 Uhr | Tikozigalpa Wismar

Zwischen Weltverschwörungswahn und Israelhass. Antisemitismus und Judenfeindschaft in der Gegenwart

Jeden Tag werden in Deutschland durchschnittlich vier antisemitische Straftaten festgestellt, und die Dunkelziffer dürfte weitaus höher sein. Die Mehrzahl der Täter stammt aus der rechten Szene. Jedoch ist auch aus anderen politischen Milieus immer wieder Judenfeindschaft zu vernehmen, aus dem Islamismus etwa und auch aus der politischen Linken. Insbesondere die Diskussion über die Politik Israels und die besetzten palästinensischen Gebiete ist in der Gegenwart Einfallstor für antisemitische Hetze. Doch wie lässt sich Antisemitismus erkennen? Was haben die verschiedenen Formen des Ressentiments gemeinsam, was trennt sie? Und warum kommen im Hass auf Israel Gruppen zusammen, die sich sonst spinnefeind sein? Ein Vortrag mit context. Bausteine für historische und politische Bildung e.V.

Antisemitismus. Geschichte und Gegenwart: Vortrag in Rostock

15.04.2019 | 18 Uhr | Universität Rostock | Ulmenstrasse 69, Haus 1, Raum 023

Der Antisemitismus ist in der Lage, unterschiedliche und zum Teil widersprüchliche Bilder von Jüdinnen und Juden zu vereinen. Er beinhaltet religiöse wie auch rassistische Elemente, bezieht sich auf den Holocaust wie auch die Politik des modernen Israel. Diese Vorstellungen entspringen einer langen Tradition der Judenfeindschaft, die bis in die Antike zurückreicht. Sie verraten nichts über tatsächliches jüdisches Leben, aber viel über Denken und Fühlen der nicht-jüdischen Mehrheitsgesellschaften. Dieser Entwicklung des Antisemitismus nachzugehen kann dazu beitragen, dessen Irrationalität verständlicher zu machen.

Publikation: Was bleibt? Spuren jüdischer Geschichte in Fürstenberg/Havel. Historische Stadttouren

Fürstenberg/Havel war lange Zeit eines der jüdischen Zentren in der Region. Heute sind viele Orte und Geschichten der Gemeinde vergessen. Am 9. November 1938 wurden die letzten jüdischen Bewohnerinnen Fürstenbergs angegriffen, bald darauf erklärte sich die Stadt für „judenfrei“. Um an die vielfältige jüdische Geschichte der Stadt und die Verfolgung zu erinnern, hat der Verein context. Bausteine für historische und politische Bildung e.V. die Publikation „Was bleibt? Spuren jüdischer Geschichte in Fürstenberg/Havel“ erstellt. Die 48-seitige Broschüre erinnert an die Verfolgung und Vernichtung der Jüdinnen und Juden in Fürstenberg im Nationalsozialismus gleichermaßen wie an Ursprung und Entwicklung des jüdischen Lebens in der Stadt im 18. und 19. Jahrhundert.

„Lange war dieses Kapitel der Stadtgeschichte aus dem öffentlichen Gedächtnis gerückt. Diese Broschüre schließt daher eine große Leerstelle“, heißt es im Vorwort von Bürgermeister Robert Philipp, der die Publikation unterstützt. „Es ist an uns, an das vielfältige jüdische Leben in der Stadt zu erinnern.“

Veranstaltungsreihe 70 Jahre Israel. Politik, Gesellschaft, Konflikt

Vor 70 Jahren wurde Israel gegründet. Aus dem einstigen Land von Pionieren ist inzwischen eine bunte und vielfältige Gesellschaft erwachsen, die ihren demokratischen Charakter bewahrt hat. Zugleich begann unmittelbar nach der Staatsgründung der erste arabisch-israelische Krieg. Der Nahostkonflikt dauert bis heute fort und stellt das Land und seine Nachbarn vor große Herausforderungen. Das Datum ist für uns Anlass, zusammen mit dem Bund Deutscher PfadfinderInnen MV und vielen weiteren Partnerinnen und Partnern eine Veranstaltungsreihe zum Thema auf die Beine zu stellen...

Vortrag über Nationalsozialismus, Rüstungsindustrie und die Bombardierung Rostocks im April 1942

Vortrag und Diskussion mit Dr. Ingo Koch

28. April 2018 | Rostock | 19 Uhr | Café Median, Niklotstraße 5/6

Mehrmals bombardierten die Alliierten im Zweiten Weltkrieg Rostock. Neonazis gelten die Zerstörungen bis heute als vermeintliches Kriegsverbrechen. Tatsächlich jedoch war die Stadt ein Zentrum des Nationalsozialismus in Mecklenburg und Standort der Rüstungsindustrie. In den Heinkel- und Arado-Werken wurden auch Zwangsarbeiter und Häftlinge von Konzentrationslagern eingesetzt. Über die Geschichte der Bombardierungen, Rostocks Rüstungsindustrie und die umstrittene Erinnerung spricht in einem Vortrag Dr. Ingo Koch, Historiker und Mitglied der Geschichtswerkstatt Rostock. Mit Unterstützung der Amadeu Antonio Stiftung. Bild: CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons/Schiwago

Veranstaltung mit Wolfgang Herzberg: "Ich bin eine Kiefer im märkischen Sand"

20. April 2018 | Greifswald | 19 Uhr | Kulturzentrum St. Spiritus, Lange Straße 49/51

Wolfgang Herzberg, 1944 als Sohn jüdisch-deutscher Emigranten in England geboren, ist Publizist, Liedermacher, sowie Lyrik- und Rocktexter. Unter dem Pseudonym Frauke Klauke schrieb er Texte für seinen Bruder André und die Rockband "Pankow", die in der DDR große Erfolge feierte und immer wieder Grenzen staatlicher Zensur auslotete. Sein "Kreuzverhör" mit Erich Honecker wurde 1990 zu einem Bestseller. Zeit seines Berufslebens beschäftigte sich Wolfgang Herzberg – vor dem Hintergrund seiner eigenen Familiengeschichte – mit der Shoah und ihren Folgen. Er sammelte, analysierte und editierte Biografien von Überlebenden, darunter: "Überleben heißt Erinnern. Lebensgeschichten deutscher Juden."

Am 20. April 2018 blickt Wolfgang Herzberg in Greifswald in Episoden, Liedern, Gedichten und im Gespräch zurück auf sein bewegtes Leben und seine widersprüchlichen Erfahrungen als Jude in der DDR und im vereinigten Deutschland.

Die Abendveranstaltung wird gefördert von der Rosa Luxemburg Stiftung Mecklenburg-Vorpommern. Für die finanzielle Unterstützung eines Workshops für Jugendliche in Vorbereitung auf das Gespräch mit Wolfgang Herzberg bedanken wir uns bei der Doris-Wuppermann-Stiftung.

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