Vortrag über Antiziganismus. Geschichte, Struktur, Funktion

Vortrag von Markus End und Tobias von Borcke (Forum Antiziganismuskritik Berlin)

21. Mai, 19 Uhr, Universität Rostock, Ulmenstraße 68, Haus 1, Raum 018

Die Ereignisse von Rostock-Lichtenhagen bewegen weiterhin die Öffentlichkeit und werden auch von der wissenschaftlichen Forschung unter verschiedensten Blickwinkeln betrachtet. Tausende Anwohner klatschten im August 1992 Beifall als in Rostock-Lichtenhagen hunderte Rechte eine Flüchtlingsunterkunft und ein Wohnheim vietnamesischer Vertragsarbeiter im Sonnenblumenhaus angriffen. Der Eskalation vorausgegangen war eine Welle von Rassismus und insbesondere antiziganistischen Ressentiments gegen Flüchtlinge aus Rumänien. Nur langsam rückt diese Spezifik in den Blickpunkt.

In den letzten Jahren haben sich Medien, Wissenschaft und Politik zwar vermehrt mit dem Thema Antiziganismus beschäftigt. Die Auseinandersetzung bleibt jedoch häufig oberflächlich und ist nicht selten durch stereotype Wahrnehmungen geprägt. Diskriminierende Berichterstattung, diffamierende Bürgerproteste und Demagogie rechtspopulistischer und neonazistischer Parteien sind auch mehr als zwei Jahrzehnte nach Rostock-Lichtenhagen keine Seltenheit.

Markus End und Tobias von Borcke sind Mitherausgeber des jüngst erschienenen Sammelbandes Antiziganistische Zustände 2. Kritische Positionen gegen gewaltvolle Verhältnisse und werden die Thematik vorstellen und diskutieren.

Die Veranstaltung wird organisiert vom Institut für Politik- und Verwaltungswissenschaften und unterstützt vom AStA der Universität Rostock, der Amadeu-Antonio-Stiftung und dem Verein context. Bausteine für historische und politische Bildung.